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Der schonende Weg in die Stirnhöhle

Gero Strauss • März 02, 2023

In Erinnerung an Prof. Dr. Wolfgang Draf:

Die DRAF IV-Drainage der Stirnhöhle

Prof. Wolfgang Draf, der mehrere Jahrzehnte die HNO-Klinik in Fulda leitete und diese weltberühmt machte, verstarb im Jahr 2011 im Alter von 70 Jahren. Zuvor hatte er noch die ganz neu eröffnete ACQUA Klinik besucht, die in gewisser Weise auch sein Vermächtnis ist. Denn, ohne den Pioniergeist von Wofgang Draf bei der Anwendung der endoskopischen Zugänge durch die Nase wäre vielleicht auch die Technik der Navigationssysteme nicht so weit entwickelt worden, wie schließlich an der ACQUA Klinik im täglichen Einsatz präsentiert.


Wolfgang Draf hatte den Zugang zur Stirnhöhle über den schonenden Weg über die Nase "erfunden". Er unterteilte seine Zugänge nach I, II, III; je nachdem, wie viel Gewebe er innerhalb der Nase wegnehmen musste, um einen ausreichend großen Zugang zwischen der Nasenhaupthöhle und den empfindlichen Stirnhöhlen zu schaffen. Mit Hilfe der von uns entwickelten "Instrumentennavigation" (ISC) konnten wir ab dem Jahr 2019 diesen Zugang sogar noch ein klein wenig verbessern: heute müssen wir nicht einmal mehr Teile der Nasenscheidewand entfernen, um beide Stirnhöhlen zu verbinden. In einer kurzen "blinden" Phase des Endoskops kann sich der Operateur ganz auf das Navigationssystem (Karl Storz NBU) verlassen. Die Genauigkeit und Robustheit dieses Systems ist so hoch, dass alleine mit Hilfe eines navigierten, gebogenen und kraftgetriebenen Bohrers die ca. 12 mm große Öffnung geschaffen werden kann.


Das bedeutet für den Patienten weniger Wundfläche, weniger Krusten, kürzere Genesungszeit und geringere Narben.


Das nachfolgende Bild zeigt den Moment des "Durchtauchen" des chirurgischen Bohrers von der einen auf die andere Stirnhöhle. Dabei unterfährt der Bohrer die Schädelbasis in einer Distanz von wenigen Millimetern und kommt -dank der Navigation- exakt am Boden der gegenüberliegenden Stirnhöhle an. Der Bohrer bremst dann rechtzeitig, um die Grenze zum Auge der Gegenseite nicht zu verletzen.


Von diesen modifizierten "DRAF-Drainagen", die wir in Andenken an den Erfinder und Protagonisten der endonasalen Stirnhöhlenchirurgie, Prof. Dr. Wolfgang Draf, DRAF IV-Drainage genannt haben, haben wir seit 2019 bis Juli 2022 insgesamt 49 Operationen durchgeführt.


 

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